
Seit heute (01.04.2023) ist das Busfahren in Flensburg nochmals erheblich teurer geworden – um durchschnittlich 8 Prozent. Damit sind die Ticketpreise in nur 20 Monaten um satte 20 Prozent gestiegen. Wie viel oder wie wenig mit den rund 3 Euro für ein Einzelticket anfangen kann, wird besonders deutlich bei einem Preisvergleich…
Nur noch 30 Cent trennen den Flensburger Ticketpreis von dem der Hauptstadt Berlin. Auf einer 15mal so großen Fläche kann man dort allerdings mit 174 Bus- und Straßenbahnlinien sowie auf 20 U- und S-Bahnstrecken durch die Stadt fahren, während in Flensburg gerade mal 11 Buslinien mit teils „dünnem“ Fahrplan verkehren. Mit diesem Vergleich wird schnell klar: Da stimmt was nicht!
Für viele Flensburgerinnen und Flensburger ist der Busverkehr nicht attraktiv genug. Daher sind die Einnahmen der Aktiv-Bus auch nicht ausreichend, wie die Zahl von nur 2.000 Monatskarten-Abos zeigt. Die finanziellen Probleme des Flensburger Busverkehrs liegen also nicht nur in steigenden Energie- oder Personalkosten, sondern auch in zu wenig Mut für kundenfreundliche, bezahlbare und klimafreundliche Neuerungen.
Wem der Vergleich mit der Millionenstadt Berlin zu weit geht, kann auch mal auf die Fahrpreise der Landeshauptstadt Kiel schauen: Sie hat mehr als doppelt so viele Einwohnerinnen und Einwohner auf einer etwa doppelt so großen Fläche, aber dort kostet das Ticket im Stadtgebiet nur 2,40 Euro – und die 4er-Karte gibt‘s schon für 8,50 Euro… Das niedrigere Preisniveau wird durch einen städtischen Zuschuss ermöglicht. – Na bitte, geht doch!