
In Flensburg hat die „Diako“, eines der beiden Krankenhäuser der Stadt, nach längeren wirtschaftlichen Problemen Insolvenz (in Eigenregie) angemeldet. Die Geschäftsführung agiert dabei „unglücklich“ und intransparent mit widersprüchlichen Aussagen zum Fortbestand bzw. zu einer Teilschließung der Frauenklinik. Dies hat vor wenigen Tagen zu einer Demonstration geführt, die auch in der Flensburger Tagespresse große Beachtung erhielt – so auch mit der sehr treffenden Wochenendkarikatur des Zeichners Kim Schmidt. – Hier mein Kommentar dazu:
Diese wieder einmal sehr gelungene Karikatur von Kim Schmidt bringt es auf den Punkt: In der medizinischen Versorgung von Frauen in unserer Stadt und der gesamten Region droht ein Rückschritt nach dem anderen – wenn auch noch nicht ganz 2023 Jahre zurück… Aber bei der gestrigen notwendigen und erfolgreichen Demo des Flensburger Frauenforums gegen die Streichungen in der Diako-Frauenklinik kritisierte die frühere Diako-Ärztin Irene von der Ahe zu Recht: „Alle Abteilungen, die mit Frauengesundheit zu tun haben, werden konsequent kaputtgemacht“. – Und: „Wir sind wütend“, sagte Anne-Mette Gerdsen vom Frauenforum. „Es muss Schluss sein mit Leugnen und Halbwahrheiten. So schafft man kein Vertrauen!“ Genau so ist es!
Besonders deutlich wird die Vernachlässigung der Frauenmedizin bei der angestrebten Fusion der beiden Krankenhäuser: Schwangerschaftsabbrüche soll es dann wegen der katholischen Malteser nicht mehr geben – und die ambulante Praxisversorgung schafft keinen Ersatz. Noch immer duckt sich die große Mehrheit der Kommunalpolitik (SPD, SSW, Grüne, CDU, FDP) vor diesen Zuständen weg – und versenkte gerade wieder einen Antrag von Links- und Bündnis-Fraktion zur Fortführung von Schwangerschaftsabbrüchen im neuen Krankenhaus (hier den Antrag lesen). Das sind unhaltbare Zustände, die teils in der Diako, teils aber auch im Rathaus erzeugt werden – und die die Interessen und Bedarfe von Frauen ein ums andere Mal mit Füßen treten!