Weltraum-Tourismus: 100x mehr Schaden als „Spaß“…

Aktuell staunt die oberschichtfixierte westliche Weltgemeinschaft über die privaten und kommerziellen Flüge in den Weltraum… Wer kann höher? Wer kann länger? Und: Wer kann sich das eigentlich leisten? Für eine Viertelmillion könnte man dabei sein – für ein paar Minuten in 100 km Höhe. „Faszinierend“…?

Moment mal: Reden wir nicht seit geraumer Zeit über zu hohen CO2-Ausstoß bei fast allem, was wir machen? Beim Autoausflug ins Grüne, beim Rindersteak oder bei Ferienreisen? Gehen wir nicht deshalb schon mit demütig und verschämt gesenktem Kopf durchs Leben, weil uns irgendjemand eine unnötig verbrauchte halbe Tonne CO2 um die Ohren hauen könnte?

Währenddessen hauen die reichsten Eliten pro Nase hunderte von Tonnen des schädlichen Klimagases raus – mit Jetset-Flügen, Luxusyachten, Monster-PKWs und nun auch mit privaten Weltraumflügen. Solange all das möglich und erlaubt bleibt, brauchen sich die normal Sterblichen für einen Ferienflug ans Mittelmeer oder ihren Kleinwagen wahrhaft nicht mehr zu schämen, denn ihr Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 entspricht nicht mehr als dem einer Millisekunde beim Zünden der Rakete, mit der die Reichsten neuerdings gänzlich von der irdischen Realität abzuheben belieben.

Der Luxus-Irrsinn eines einzigen Space-Abenteuers entspricht dem CO2-Ausstoß eines Transatlantikfluges mit einer Boeing 777, besetzt mit 341 Personen. – Ich bin (vor Corona) für knapp 15 Jahre aus persönlichen Gründen sowie aus landeskundlicher Neugier 20mal nach Brasilien und 30mal nach Portugal geflogen. Diese 50 Hin- und Rückflüge, die mich zum „Vielflieger“ werden ließen (und für die ich auch die CO2-Abgabe bezahlt habe), machten über die ganzen 15 Jahre noch nicht einmal 20 Prozent des CO2-Ausstoßes eines solchen Luxus-Weltraum-Trips von 60 Minuten aus. „Mein“ Kerosinverbrauch hätte mich, verglichen mit einem Kommerzflug in 100 km Höhe, also nur ein paar Kilometer in die Höhe getragen…

„Alles gut“ also? – Nein… Das eigene Gewissen lässt sich durch eine solche Gegenrechnung nur bedingt beruhigen, aber dieser Vergleich zeigt, wie viel CO2 eigentlich durch superluxuriösen Leichtsinn erzeugt wird – und vermehrt werden wird. Machtvolle Demonstrationen gibt es dagegen wie auch gegen den überdurchschnittlichen CO2-Ausstoß der reichsten Eliten nicht. Dabei liegt genau hier eine wichtige soziale Dimension, um den individuellen Anteil des Schadstoffausstoßes unter die Lupe zu nehmen und mit kräftigen Extra-Steuern zu belegen, anstatt die gesamte Bevölkerung, deren CO2-Bilanz eher sehr gering ausfällt, mit höheren Klimasteuern und -abgaben zur Kasse zu bitten!

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