Die Stadt Flensburg muss den Busanbieter Aktiv-Bus finanziell besser ausstatten – und Ticketpreise senken statt immer weiter zu erhöhen, schreibe ich als sozialpolitischer Sprecher der Flensburger Linksfraktion in dieser presseöffentlichen Stellungnahme

Diese Preissteigerung von knapp 5% für Bustickets ist für die bisherigen, aber auch für potenziell neue Nutzer*innen ein unsozialer Schlag ins Gesicht! Der Nahverkehr muss eine der attraktivsten Möglichkeiten sein, um in der Stadt mobil zu sein – aber in Flensburg: Pustekuchen! In nur 7 Jahren sind die Ticketpreise um fast 20% gestiegen – weitaus mehr als die ohnehin oft knappen Einkommen! Für ein Viertel der Bevölkerung ist regelmäßiges Busfahren schon lange unerschwinglich, und nun kommen noch mehr Menschen dazu! Und auch klimapolitisch ist die Fahrpreiserhöhung ein herber Rückschritt und das absolut falsche Signal.
Wenn Aktiv-Bus wirklich das Geld für einen erschwinglichen Busverkehr fehlt, muss die Organisation verändert werden, so dass der Nahverkehr keine „Tochtergesellschaft“ ist, sondern wieder direkt der Stadt gehört, die die notwendigen Mittel für einen attraktiven Nahverkehr einwirbt bzw. bereitstellt. Ein vermeintlich unzureichend ausgestattetes Busunternehmen ist keine gute Voraussetzung für mehr Buspassagiere. – Flensburg ist mit großen sozialen Problemen und astronomischen Preisen fürs Busfahren noch lange keine „bunte“ Stadt!
Angesichts noch höherer Fahrpreise ist nun ein Sozialticket, das seinen Namen verdient, für die vielen Flensburger*innen mit zu geringen Einkommen und Renten, noch dringlicher! Die Linksfraktion fordert daher in ihrem aktuellen Antrag einen Höchstpreis von 25 € für das Monatsticket, aber auch um 50% verbilligte Einzel-/Streifentickets.
Das Sozialticket muss der erste (soziale!) Schritt in eine Verkehrswende sein – danach müssen das 365€-Jahresticket und ein Senior-Ticket kommen – und dann der gänzlich kostenfreie Nahverkehr. Für Letzteren braucht die Stadt ca. 6 Mio. € im Jahr – aber genau diese Ausgabe sollte eine soziale und klimagerechte Verkehrswende wert sein. Die Stadt darf nicht länger hehre Klimabekenntnisse ablegen, aber wenn‘s wie beim konkreten Thema Busverkehr etwas kostet, den Kopf in den Sand stecken! Bis jetzt fährt sie noch mit teuren Bussen in die falsche Richtung…
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Hier die Pressemitteilung der Linksfraktion zur aktuellen Sozialticket-Debatte lesen