Flensburger Kulturförderung – die Dritte… Das Flensburger Tageblatt macht nochmal was draus.

Die Flensburger Linksfraktion hat in den vergangenen Wochen ein wichtiges Thema gesetzt: Der Fraktionsvorsitzende Frank Hamann fordert, einen Teil der städtischen Förderung für das Landestheater, das in seiner Bilanz mehrere Millionen Euro an Überschüssen vorgelegt hat, in diesem Jahr an die freien Kulturträger umzuverteilen. Nach zwei ausführlichen Interview-Artikeln der Flensburger Zeitungen mit Frank Hamann setzt das Flensburger Tageblatt in seiner Wochenendausgabe noch einen drauf:
Sowohl die Wochenend-Karikatur des beliebten Zeichners Kim Schmidt als auch die Rubrik „Zitat der Woche“ greifen das Thema nochmals auf. Mit der Feststellung „Es ist eine Legende, dass es dem Landestheater finanziell schlecht geht“ wird Frank Hamann – gleich neben der treffenden Karikatur – auf Seite 8 zitiert. Darunter fasst die Redaktion das Thema so zusammen:
Das Landestheater hat trotz Corona Rücklagen in Höhe von 9,3 Millionen Euro gebildet. „Das Landestheater finanziert sich zu 90 Prozent aus Steuer-Subventionen“, betont Frank Hamann. Der Linken-Fraktionschef plädiert für eine faire Verteilung der öffentlichen Gelder und fordert, dass die Stadt ihren Gesellschafterbeitrag für das Landestheater entsprechend ihrem Anteil am Überschuss des vergangenen Jahres reduziert. Die eingesparten Mittel von 760 000 Euro will Hamann in die freie Kulturförderung in Flensburg stecken. Hamann ärgert, dass das Landestheater trotz Millionen-Überschuss seine Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt hat („Moralisch sehr fragwürdig“).
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In den Ratsausschüssen wird die Initiative der Linksfraktion von den meisten anderen Fraktionen „mit spitzen Fingern angefasst“. Es scheint, als ob das Landestheater wie eine „heilige Kuh“ behandelt wird oder als ob die finanzielle Schieflage der Flensburger Kultur gar nicht erkannt wird. Die Chance, durch eine einmalige Umverteilung von Fördermitteln den kleineren, freien Kulturinitiativen jetzt aus ihrer pandemiebedingt schwierigen Situation zu helfen, wird nun zu einem Prüfstein für die ansonsten eifrigen Bekenntnisse zum wichtigen Stellenwert der freien Kultur…
Hier gibt es die wichtigsten Inhalte beider Interview-Artikel nochmal zum Nachlesen auf der Weseite der Flensburger Linksfraktion:
• Flensborg Avis (15.04.2021, in deutscher Übersetzung): „Linke-Chef fordert Umverteilung“
• Flensburger Tageblatt (22.04.2021): „Moralisch sehr fragwürdig“