
In ihrer aktuellen Wochenendausgabe hat die Flensborg Avis dem Thema „Bahnhofswald“ eine dänischsprachige Doppelseite gewidmet. Darin wird das Engagement der Bürgerinitiative dargestellt sowie die jüngsten Ereignisse um die andauernde Baumbesetzung und das Ultimatum der Bauinvestoren an die Stadt zusammengefasst.
Auch die Kommunalpolitik kommt in diesem Themenschwerpunkt mit einzelnen Vertretern zu Wort. Für die Ratsfraktion DIE LINKE erklärt der Fraktionsvorsitzende Frank Hamann zur intransparenten Aufblähung des Hotelprojekts: „Als wir 2017 den Aufstellungsbeschluss für ein Bahnhofshotel im Planungsausschuss vorgelegt bekamen, war dort von einem kleinen Hotel die Rede. Aber als wir (2019) die ersten Bauplanzeichnungen einsehen konnten, zeigte es sich, dass das Projekt viel größer werden sollte. Und das bedeutete einen markanten Eingriff in die Natur und auch den Bahnhofshang. Seitdem haben wir alles abgelehnt, was mit dem Bahnhofshotel zu tun hatte.“
Zu seit Oktober dauernden Besetzung von Bäumen im Bahnhofswald, durch die die Bewahrung der Grünfläche erreicht werden soll, führt Frank Hamann aus: „Doch nun gibt es einen politischen Beschluss, der akzeptiert werden muss. Ziviler Widerstand dagegen ist in Ordnung. Aber wir akzeptieren keine Gewalt gegen Personen oder Eigentum als politisches Mittel oder Bekenntnis.“ Damit bezieht er sich auf Sachbeschädigungen an Firmenfahrzeugen des einen Investors, von der einzelne Aktive und Unterstützer*innen der Besetzer*innen sich nicht distanziert hatten.
Nachdem Mitte Januar seitens der Stadt eine Räumung des Bahnhofswaldes aus coronabedingten Gründen abgesagt worden war, hatten die Investoren des Hotelprojekts vor wenigen Tagen der Stadt ein Ultimatum für eine Räumung gestellt, um Zugriff auf das Gelände zu bekommen, bevor das Naturschutzrecht eine Fällung von Bäumen verbietet.
Aber wo leben wir eigentlich, wenn Unternehmer der Stadt Ultimaten stellen können…?!