Meine Reaktion auf zwei Leitartikel zur Öffnung der dänisch-deutschen Grenze in der Zeitung der dänischen Minderheit, Flensborg Avis

Die derzeitige beidseitige Grenzschließung führt insbesondere bei Angehörigen der beiden Minderheiten zu Problemen bei privaten Kontakten, die oft nicht als hinreichender Grund für eine Einreise nach Dänemark oder Schleswig-Holstein anerkannt werden. Der Chefredakteur der Flensborg Avis, Jørgen Møllekær, hat in zwei Leitartikeln die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen scharf angegriffen und dabei tief in die „emotionale Kiste“ gegriffen. Dazu habe ich den folgenden Leserbrief geschrieben (das dänische Original steht weiter unten):
Glaubt wirklich irgendjemand, dass die Ministerpräsidentin die Grenze mit Freude geschlossen hält – oder weil sie es toll findet, Dänemark zu isolieren – oder weil sie „andere Länder mehr mag als Deutschland“??? Hier in Südschleswig hören wir nun wieder das altbekannte Jammerlied: „Wir werden übersehen (oder sogar vergessen).“
Das ist aber nur kleinliche Selbstverliebtheit – und total verkehrt, jetzt auf beleidigte Gefühle zu setzen, besonders wenn jemand Leitartikelverfasser o.ä. ist. Für viele, die jetzt nicht über die Grenze können, ist es schon schwer genug. – Noch schlimmer wird es, wenn angedroht wird, dass „die Liebe vieler Südschleswiger*innen zu Dänemark“ jetzt in Gefahr geriete… Auch das noch! Als Südschleswiger brauche ich Dänemark nicht zu „lieben“. Ich bin ein Teil davon, und Dänemark ist ein Teil von mir. Um mehr geht es nicht – aber auch nicht um weniger!
Die Ministerpräsidentin hat mitnichten irgendetwas „zerstört“, nur weil sie und ihre Ratgeber*innen die Folgen einer totalen Grenzöffnung derzeit nicht einschätzen können. – Hierbei nützt es nichts, ihr Motive zuzuschreiben, die sie nicht hat, und es ist besonders unüberlegt, sie zur Zielscheibe für die Ungeduld der Minderheit oder für erbostes Beleidigtsein zu machen. – Komm(t) mal wieder auf den Teppich!!! (PS: Wie die meisten wissen, bin ich KEIN Sozialdemokrat)
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Hold de fornærmede følelser udenfor!
Er der virkelig nogen der tror, at statsministeren holder grænsen lukket med glæde – eller fordi hun elsker at isolere Danmark – eller fordi hun „vil andre lande mere end Tyskland“??? Især fra Sydslesvig kan vi høre den gamle klynkende sang igen-igen: sangen om at blive „svigtet“ (eller endda „glemt“).
Det er navlebeskuende – og rablende forkert at sætte de fornærmede følelser på, specielt når man er lederskribent (7. maj og 12. maj) e.l. Det er svært nok i forvejen for alle dem som p.t. ikke bare kan krydse grænsen som før. – Endnu værre bliver det når der „trues“ med, at mange sydslesvigeres „kærlighed til Danmark“ skulle være i fare… Vorherre bevares! Som sydslesviger behøves jeg ikke at „elske“ Danmark. Jeg er en del af det og har en del af det inde i mig. Mere er det ikke, men heller ikke mindre!
Statsministeren har ikke „tabt“ noget som helst „på gulvet“, bare fordi hun og hendes rådgivere endnu ikke kan overskue konsekvenserne af en total grænseåbning. – Det nytter ikke noget at tillægge hende motiver som hun ikke har, og det er særdeles uovervejet at gøre hende til målskive for sydslesvigsk utålmodighed eller arrig selvfornærmethed. – Ta’ det nu med ro!!! (NB: Jeg er IKKE socialdemokrat, som de fleste véd)