Weitgehend unbeachtet von bundesdeutschen Medien tagte in den vergangenen Tagen in Kopenhagen eine Weltklimakonferenz von über 90 Großstädten – und beschloss eine engere klimapolitische Zusammenarbeit

Heute wohnt über die Hälfte der Weltbevölkerung in Groß- und Megastädten (2030 könnten es schon 75 Prozent sein) – und derzeit stehen die Städte der Welt (geografisch gesehen) für 70 Prozent des Ausstoßes schädlicher Klimagase (wirtschaftlich gesehen stehen die 100 größten Konzerne des Planeten für diese Prozentzahl). Zum weltweiten Klimanetzwerk „C40“ gehören derzeit über 90 Städte (aus der BRD nur Berlin und Heidelberg), die ein Zehntel der Weltbevölkerung und ein Viertel der Weltwirtschaft repräsentieren.
Deshalb sagte der UNO-Generalsekretär António Guterres bei der Klimakonferenz auch zu Recht: „Es sind die großen Städte, in denen der Kampf für ein besseres Klima gewonnen oder verloren wird.“. Die Städte sind es auch, wo Klimapolitik direkt vor Ort und im Dialog mit den EinwohnerInnen geplant, diskutiert und umgesetzt werden kann.
Ganz praktisch vereinbarten einige Städte auch konkrete Kooperationsprogramme miteinander: 34 Städte verabschiedeten eine Deklaration über Maßnahmen für eine bessere Luftreinhaltung, und 14 Städte vereinbarten, den Fleischkonsum zu begrenzen (die Fleischproduktion zählt global zu einer der grüßten Klimabelastung). Darüber hinaus erweitert sich der Kreis des „Deadline 2020“-Programms (in diesem Jahr auch durch Berlin) der Städte, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens voranzutreiben.
Kopenhagen hat sich in den letzten Jahren als eine Vorgängerin in Sachen Klimaschutz präsentiert: Seit 2005 sank der CO2-Ausstoß um 40 Prozent – und die dänische Hauptstadt hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bereits 2025 eine der ersten klimaneutralen Großstädte zu werden. Dazu beigetragen haben eine nachhaltige Stadtplanungs- und Verkehrspolitik. Insbesondere beim Ausbau des ÖPNV sowie beim Fahrradverkehr hat Kopenhagen bereits weitaus mehr erreicht als andere, vergleichbare Städte.
MEHR DAZU:
Hier mehr über das C40-Städte-Netzwek lesen (in englischer Sprache)
Hier das „Deadline 2020“-Programm lesen (PDF, in englischer Sprache)