Eine gute Wirtschafts- und Sozialpolitik ist das beste Rezept gegen rechten Spuk
Von Herman U. Soldan (DIE LINKE Flensburg)
(Erstveröffentlichung am 03.02.2019)

Wieder einmal gibt es einen Bericht ĂŒber den Aufschwung in Portugal: Die österreichische Seite Kontrast.at informierte jĂŒngst ĂŒber die niedrigste Staatschuldenaufnahme seit EinfĂŒhrung der Demokratie (durch die âNelkenrevolutionâ von 1974), ĂŒber die RĂŒckkehr vieler jungen Leute, die in der Krise nach 2010 ausgewandert waren, ĂŒber milliardenschwere Investitionen, die Arbeitslosigkeit massiv reduzieren, und andere sozial- und wirtschaftspolitische âWunderâ… Und das Ganze sogar bei Abwesenheit von rechter Hetze und rechtspopulistischen KrĂ€ften!
Ja, Portugal hat nĂ€mlich den richtigen, (ziemlich) linken Weg zur BewĂ€ltigung einer von Banken und Politik verursachten Krise gefunden… Das Rezept dafĂŒr ist nicht neu, aber die portugiesische Regierung der sozialistischen (eher links-sozialdemokratischen) Partei PS, die von unserer Partnerpartei Bloco de Esquerda (BE, âLinksblockâ) und der kommunistischen Partei PCP toleriert wird, hat als einzige in den (ehemals) krisengeschĂŒttelten Staaten der EU den konsequenten Weg öffentlicher Investitonen gewĂ€hlt. â Nun reden alle vom âMusterlandâ, als ob eine solche Politik nicht auch anderswo möglich wĂ€re… â in der BRD zum Beispiel, wo man noch nicht einmal viele Schulden dafĂŒr aufnehmen mĂŒsste… Es ist eben eine Frage der PrioritĂ€tensetzung… Noch nicht einmal Mut gehört dazu, nur reiner Sachverstand! Oder: Die Vermutung, dass es den anderen politischen Parteien darum geht, ein Armutsprekariat zu schaffen um die Umverteiling nach oben immer weiter voranzutreiben, ist keine Vermutung â sondern Fakt.
DIE LINKE fordert umfangreiche soziale und infrastrukturelle Investitionen seit langem, aber niemand im Bundestag stimmt zu… Eigenartig, nicht wahr? – Denn die vermeintlichen Parteien der âMitteâ (von CDU und FDP bis zu den GrĂŒnen und der SPD) reden von âSozialpolitikâ, haben aber weder den Willen noch den Mumm, um Politik sozial zu gestalten… Und die SPD scheint bereits seit Jahrzehnten auf wirtschafts- und sozialpolitischen Sachverstand zu pfeifen – vorsĂ€tzlich, wohlgemerkt!!! â Ach ja, fĂŒr die anstehenden portugiesischen Wahlen kratzt die PS bereits an der 40-Prozent-Marke, doch auch das scheint die SPD nicht zu interessieren â es scheint sich ja bei 14 Prozent auch ganz nett âleidenâ und weitere WĂ€hlerInnen ins Ungewisse abwandern zu lassen… Ja, geht’s noch???!!!
Also, wer es wirklich sozial und an den BedĂŒrfnissen der Menschen orientiert will, ist allein bei den LINKEN ziemlich gut aufgehoben – hier bei uns in Flensburg oder auch im Bund. Mit uns soziale Politik zu gestalten, braucht noch nicht mal viel âMummâ â nur die Einsicht in die Notwendigkeit und die richtigen PrioritĂ€ten!
âMAIS PORTUGAL, se faz favor!â (Mehr Portugal bitte!) â und zwar in der BRD, bitte sehr! Dann gibt es ĂŒbrigens auch weder Rechtspopulismus noch gesellschaftliche Verrohung noch Rassismus…! Und dann gĂ€be es auch mehr Zeit fĂŒr sozialpolitische Demonstrationen, anstatt stĂ€ndig den rechten RattenfĂ€ngern entgegentreten zu mĂŒssen. â Das mĂŒsste doch zu machen sein…!